Woran scheitern die meisten beim Online Business?

Woran scheitern die meisten beim Online Business?

Juni 21, 2020 116 Von onlinebusinessmagazin

Nichts bringt UnternehmerInnen im Online Business regelmäßig mehr an die Decke, ins Schwitzen oder an den Rand in den Wahnsinn, als die Technik und die damit verbundenen Prozesse. Denn der Traum vom erfolgreichen passiven Einkommen mit skalierbaren digitalen Produkten geht nur auf, wenn Technik, Wissen oder 24/7 Service, technisch einwandfrei eingebettet sind. Die Kunden erwarten, dass alle Schritte reibungslos laufen und das sie höchst zufrieden von einem Prozess in den nächsten geleitet werden. Online Business ohne Technik ist wie Auto fahren nur ohne Kupplung und das bedeutet: digitale Produkte funktionieren und laufen eben nur dann gut, wenn die Technik stimmt, der Prozess einwandfrei läuft und keine Störquellen mehr vorhanden sind. Aber es gibt auch noch andere Hürden…

Woran scheitern die meisten im/mit dem Online Business? 

Aus meiner Sicht gibt einige immer wiederkehrende Gründe, an denen viele Scheitern. Das sind: 

1.) Am Kunden vorbei geplant! Die Rechnung wurde ohne die potenziellen Kunden gemacht und die Idee beziehungsweise das Geschäftsmodell schlicht weg am „Markt vorbei“ geplant wurde. Die Idee mag noch so gut sein, wenn sich dafür keiner interessiert, dann wird es sehr schwer werden, diese zu einem profitablen Business auszubauen. Aus diesem Grunde ist es immer wichtig, zu erfragen (Befragungen durchzuführen), was gefragt ist oder den Markt zu beobachten, was trendig oder saisonal gefragt ist. das bedeutet nun nicht, dass man jeden Trend mitmacht. Keineswegs. Man kann aber seine eigene Idee so anpassen, dass sie in etwa dem Trend entspricht und für Käufer interessant wird. Im Winter bietet man  aus diesem Grunde kaum Badezüge an. Oder wenn gerade alle auf E-Books setzen, dann ist es nicht ratsam, sich einen Verlag für sein Buch zu suchen. Eine gute Strategie wäre es, das eigene Buch, schon alleine wegen der geringeren Kosten online als E-Book anzubieten und wenn die Nachfrage sehr hoch sein wird, dann über eine Printversion nachzudenken. Ich selbst habe bei meiner ersten Publikation (einem Fachbuch aus dem Jahr 2014) auf Books on Demand gesetzt und bisher nur mäßig Erfolg damit eingefahren. Wenn man genügend Zeit und Geld zur Verfügung hat, dann spielt es keine Rolle, dann kann man es laufen lassen. Doch in der Regel baut man ja ein Business auf, um damit Geld zu verdienen und dann stehen die Güter „Geld“, „Zeit“ oder „Ressourcen“ knapp zur Verfügung. 

“Egal wie schön die Strategie,  Sie sollten doch gelegentlich auf die Ergebnisse achten.“ (Winston Churchill)

2.) Die Prozesse stocken. Die zweite Hürde: Probleme treten meistens dort auf, wo die einzelnen Prozesse miteinander verknüpft werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Es gibt 3 kritische Bereiche: Die Vorarbeit. Später beim Erstellen des digitalen Produktes und beim Verbinden der einzelnen Prozesse zum laufenden Gesamtprozess. Aus welchen Prozessschritten ein Online Business in der Regel besteht, kann man dieser einfachen Grafik entnehmen.

1. KRITISCHER BEREICH: DIE VORARBEIT: Ganz viele scheitern schon zu Beginn bei der Vorarbeit. Eine Idee für ein digitales Produkt ist meist schnell gefunden. Im Internet gibt es sehr viele Anregungen, Ideen, Tipps oder Impulse, die einem dabei behilflich sind. Danach geht es darum, sich einen Überblick zu verschaffen, welche Anbieter, Programme, Kombinationsmöglichkeiten Wege oder Tools, die richtigen für diese Idee ist. Aber genau dort lauert die erste Gefahr. Es gibt gefühlt, 1000 oder mehr Anbieter, Tools oder Programme. Mit der Frage: „Was ist für mich richtig und wichtig?“ sind viele überfordert. Nach einer Zeit der Recherche schmeißen schon dort viele hin. Alle anderen nehmen die Herausforderung an und stellen sich den einzelnen Komponenten des Online Business, ohne zu ahnen, dass eine weitere große Hürde auf sie wartet. 

2. KRITISCHER BEREICH: DAS ERSTELLEN DER DIGITALEN PRODUKTE: Oh ja, das Erstellen ist auch nicht ganz ohne, denn „mal eben schnell“ sind die Dinge nicht gemacht. Auch hier braucht man Zeit, Nerven, Durchhaltevermögen, Disziplin und auch ´ne ganze Menge Humor ;-). Meine Erfahrung: das Erstellen eines E-Books geht meistens am Schnellsten und am Einfachsten, da es „eindimensional“ ist. Das bedeutet, dass man sich „lediglich“ auf das Schreiben (Inhalt produzieren) konzentrieren muss. Sobald man sich der Herausforderung Webinar stellt, egal ob live oder automatisiert, wird es umfangreicher- aus meiner Sicht, mehrdimensionaler. Beim Webinar kommen gleich mehrere Komponente zusammen: den Inhalt produzieren, die Technik beherrschen (alles darf reibungslos ablaufen) und als Person ist man auch gefragt. Ebenso verhält es sich bei Videos.

3. KRITISCHER BEREICH: DAS VERBINDEN DER EINZELNEN PROZESSE: Kaum hat man sich für Tools, Software oder Programme entschieden und das digitale Produkt erstellt, kommt schon die nächst größere Hürde auf einen zu: die technischen Prozesse zum Laufen zu bringen. Man fuchst sich in jedes Programm rein und verbindet alles so, dass es reibungslos läuft. Mitunter gelingt es besser als man denkt, manchmal sucht man stundenlang nach der Lösung…  Auch ein Grund, warum einige das Handtuch werfen. Anbei eine vereinfachte Darstellung der einzelnen Prozesse in der Prozesskette, die am Ende einen ganzen Geschäftsprozess darstellen: 

3.) Sich darauf verlassen, dass die Leistung für sich spricht.

Manchmal ist es so, dass wir uns darauf verlassen, dass etwas, in dem Falle unsere Leistung, für sich spricht. Das kann fatal sein. Denn nicht immer sind Expertisen und Kompetenz das ausschlaggebende Kaufargument. Vielmehr zieht die Erwartung, was Kunden sich von dem Produkt oder der Dienstleistung versprechen.  

„Sagt den Leuten nicht, wie gut ihr die Güter macht,  sagt ihnen, wie gut eure Güter sie machen.“ (Leo Burnett)

Hintergrund: Im Unterbewusstsein lagern bei uns verankerte emotionale Erwartungen an Produkte oder Dienstleistungen. Vermutlich schaffen es deine Mitbewerber diese Erwartungen besser ansprechen und somit mehr Kunden zu gewinnen. Kunden wissen nämlich vor dem Kauf nicht, ob ihre Erwartungen tatsächlich erfüllt werden und somit greifen sie auf jenes Angebot zurück, welches den Erwartungen am nächsten kommt. Damit ist klar, Kunden „kaufen“ zunächst, jene Botschaft, die dem am meisten entspricht. In der Regel lässt sich mit einfachen Schritten, mit der richtigen Sprache, die optimale Botschaft auf deiner Startseite transportieren.

4.) Den Kunden keinen Kaufgrund geben. Merke dir bitte. Für immer: Kunden interessieren sich nicht für dein Business oder dein Produkt, bis DU ihnen einen Grund dazu gibst. Denn sage und schreibe „90 Prozent der Kaufabbrüche basieren auf emotionalen Barrieren.“ (André Morys, Vorstand, Senior Consultant)

Das Schöne: All diese kritischen Bereiche, Hürden und Hindernisse sind mit ein wenig Übung, Geduld und ein wenig lernen überwindbar. Alles Gute für dich und deine Vorhaben 🙂