Markenaufbau: Was ist eine Marke, was macht sie erfolgreich u.v.m

Markenaufbau: Was ist eine Marke, was macht sie erfolgreich u.v.m

Juni 25, 2020 122 Von onlinebusinessmagazin

“Marke ist das Symbol einer sehr persönlichen Weltanschauung, Ausdruck einer Geisteshaltung und einer Lebensart.”

Was ist eine Marke?

Mit dem Begriff Marke werden sehr viele Dinge assoziiert und sehr viele wissenschaftliche Disziplinen betrachten den Begriff Marke aus unterschiedlicher Sicht. „Das größte Problem bei der Beschreibung einer Marke ist, dass sie viele Erscheinungsformen hat und dass sie interdisziplinär erklärt werden muss. Dies führt automatisch zu komplexen und abstrakten Beschreibungen.“ (Adjouri 2004: 30) 

Wie eng die Begriffe Marke, Image und Branding beieinander liegen, zeigt dieser Textausschnitt: 

„Marke in ihrer primären, grundlegenden Bedeutung ist das Image, das ein Produkt oder Unternehmen bei denjenigen hat, die mit dem Produkt oder Unternehmen zu tun haben oder wenigstens von diesem gehört oder gelesen haben. Ein Image hinwiederum ist das Vorstellungsbild, sind die Assoziationen und Emotionen, das Wissen, das Gehörte, Gelesene und Erlebte, das wir mit einem Produkt oder einem Unternehmen verbinden. Je stärker nun das Image, je eher lässt sich dieses Image oder Vorstellungsbild vom Produkt oder Unternehmen abkoppeln. Wenn folglich ein Produkt oder ein Unternehmen ein Image hat, das abgekoppelt vom Produkt oder Unternehmen eine gewisse Eigendynamik entfaltet, dürfen wir mit Fug und Recht von einer Marke sprechen. Hat ein Produkt oder Unternehmen ein Image ausgebildet und ist dieses zur Marke verselbständigt, lässt sich der Spieß umdrehen. Nicht mehr generiert ein Produkt ein Image, sondern ein Image gibt einem Produkt Bedeutung, umhüllt es mit einer Vorstellung, einer Imagination, einer Aura. Zuerst produziert VW ein Auto und nennt es Golf. Der Golf schlägt ein und wird zur Marke, aufgrund der Stärke seines Images. Schließlich produziert VW einen Nachfolger, ein neues Produkt und nennt es wieder Golf. Jetzt passiert etwas ganz kurioses. Durch den Erfolg des ersten Autos entsteht ein Image, und Golf wird zur Marke. Nun nimmt VW die Marke Golf und markiert mit dieser das zweite Produkt. Dieses zweite Produkt profitiert damit von dem Erfolg und dem Image des ersten. Und zwar durch die eigenständige Existenz der Marke bzw. des Images, das von dem ersten Produkt auf das zweite übertragen wird.“ (marketing-boerse.de)

„Marken sind ein Versprechen. Sie verdichten und symbolisieren Botschaften, Werte und Emotionen. Bekanntheit und Image bestimmen ihren monetären Wert.“ (idenko markenberatung | 12.05.2014)

Was zeichnet eine Marke aus?

Eine Marke zeichnet sich durch viele grundlegende Aspekte aus. Eine Marke hat viele Erscheinungsformen und ist kein statisches System, es bedarf einer permanenten „Pflege“. Eine Marke ist kein Produkt, sondern kann auch immaterieller Natur sein. Ebay ist etwa kein Produkt, sondern eine Dienstleistung. Eine Marke transportiert Bedeutungen und Gefühle. Eine Marke ist etwas, was die Menschen berührt, im Bewusstsein ist und Kunden zu Fans macht, die der Marke über Jahre hinweg treu bleiben. Eine Marke weckt in uns ein gewisses Gefühl, das wir entweder mögen oder nicht. Alles kann eine Marke werden – ein Produkt, ein Mensch oder eine Dienstleistung. 

Wie baut man eine Marke auf?

Eines vorweg: Der Aufbau einer Marke ist ein Prozess, an dem man ständig arbeitet und bei dem man sich mit der Marke als Mensch weiterentwickelt. „Beim Markenaufbau (engl. Branding) versucht der zukünftige Markeninhaber, eine neue Marke zu formen und ihr einen unverwechselbaren Charakter (ein „Gesicht in der Menge“; Markenidentität) zu verleihen. Bei der Markenführung (auch Markenmanagement, engl. Brand Management) versucht der Markeninhaber, die Marke am Markt einzuführen, die Bekanntheit der Marke (Markenbekanntheit) zu steigern und das Fremdbild der Marke hinsichtlich Markenwissen (kognitiv) und Markenimage (emotional) an das vom Markeninhaber definierte Eigenbild der Marke anzugleichen.“ (Wikipedia) Lass uns einen Blick darauf werfen, wie man eine Personenmarke – das Personalbranding- aufbaut.

Was ist „Personal Branding“?

Die Grundidee hinter Personal Branding ist nicht neu. Schon in der 1930er-Jahren hat Napoleon Hill in seinem Buch “Think and Grow Rich“einen Weg zur erfolgreichen Selbstverwirklichung beschrieben. Neuere Ansätze fußen auf der Fragstellung:  “Wie präsentieren und vermarkten wir uns selbst gegenüber anderen?” Personal Branding lässt sich im Grunde als “Personen-Marke” übersetzen, also eine Marke, deren Inhalte und Werte nicht auf einem Produkt oder Image eines Unternehmens beruhen, sondern auf einer Persönlichkeit und ihrer Reputation. Die Mittel und Methoden der Markenbildung sind jedoch vergleichbar.

Jedoch steht mit  Personal Branding erstmals die Person im Vordergrund, nicht mehr ein bestimmtes Unternehmen oder ein Produkt. Jeder Einzelne hat dabei die Chance, seine Persönlichkeit, seine Kompetenzen und seine Leistungen erfolgreich nach außen zu kommunizieren.

Sehr cool! Der digitale Wandel eröffnet dabei neue Möglichkeiten. Denn erst das Internet und die sozialen Netzwerke haben jedem die Mittel und Möglichkeiten an die Hand gegeben, erfolgreich seine eigene Personal Brand zu etablieren. Um aus der Masse herauszustechen, wird der eigene (Online-)Auftritt zum zentralen Werkzeug.

Wie gestalte ich mein Branding?

Folgendes Vorgehen hilft dir dein Branding aufzubauen. 

  1. Entdecke Dich selbst, Deine Werte, deine Talente, Stärken, deine Eigenschaften und Einzigartigkeit.  Wofür willst Du bekannt sein?
  2. Deine Positionierung: Für welche Zielgruppe löst Du welche Probleme? Welchen Nutzen stiftest Du dabei und was unterscheidet Dich von Wettbewerbern?
  3. Deine Botschaft: Wenn Leute dich treffen, erinnern sie sich im nachhinein an 1-2 Dinge über Dich. Was soll in ihren Köpfen hängen bleiben?
  4. Inszeniere Deine Marke über einen Blog, Webseite, Visitenkarte, Video, Social Media Profile, Auftritte oder Dokumente. Du kannst das alles natürlich auch mixen.
  5. Kommuniziere Deine Marke und trag sie raus in die Welt. Besuche gezielt Events aus Deiner Branche. Zeige Dich im Netz, diskutiere in Foren und Gruppen, schreibe Artikel für Online Magazine und klassische Fachzeitschriften, kommentiere auf Blogs und bau Dir ein Netzwerk auf.
  6. Pflege Deine Marke sorgfältig. Kommuniziere konsistent und kongruent wofür Du stehst und was Dich auszeichnet. Monitore was über Dich und Deine Marke gesagt wird.

Das Business Model Canvas (kurz: BMC) hat sich zum Mittel der Wahl entwickelt, um das Geschäftsmodell und eine Startup Idee zu visualisieren und zu testen. Dieses Modell lässt sich ebenso gut auf das Personal Branding übertragen.

Gerade auf die letzten Punkte werde ich noch einmal detailliert einen extra Beitrag schreiben. Bis dahin wünsche ich dir unglaublich gutes Gelingen bei all deinen Vorhaben 🙂